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WLAN in Aachen: Die offenen Fragen

Heute morgen tagte der Personal- und Verwaltungsausschuss u.a. zum Thema WLAN in Aachen (ich berichtet im Januar über das Projekt). Die in der letzten Sitzung gesammelten Fragen wurden nun von der Verwaltung beantwortet und der Ausschuss hat beschlossen, dem Rat die Annahme des Antrags zu empfehlen (glaub ich zumindest, man blickt ja nicht so richtig durch und im Ratsinfosystem ist auch eigentlich nichts verlinkt).

Kurz noch einmal in Stichpunkten, worum es geht:

  • Die RWTH Aachen und Partner führen ein Forschungsprojekt durch, indem es um den Aufbau eines WLAN-Community-Netzwerkes geht.
  • Jeder der einen WLAN-Router in Aachen besitzt und an Mobile ACcess teilnimmt, hat damit dann die Möglichkeit, die WLAN-Router anderer Personen zu nutzen. Dadurch hat man also nicht nur daheim WLAN, sondern theoretisch überall in der Stadt.
  • Die Daten werden dabei nicht direkt vom WLAN-Router, über den man sich einwählt, ins Internet gesendet sondern stattdessen über den eigenen Router daheim (der sogenannte Trustpoint). Vom mobilen Endgerät aus wird zu diesem Trustpoint automatisiert eine verschlüsselte Verbindung aufgebaut. Dadurch kann dann der WLAN-Router, bei dem man sich einwählt nicht die Daten mitlesen und weiterhin sehen Services im Internet immer nur den eigenen Router.

Das heisst aber auch, dass es nicht darum geht, jedem Bürger und Gast der Stadt Aachen eine kostenfreien WLAN-Zugang bereitzustellen. Es bekommt also nur einen Vollzugang, der eh schon Internet daheim hat.

Die Stadt Aachen soll dieses Projekt nun unterstützen, indem sie WLAN-Hotspots in der Innenstadt bereitstellt. Dazu gibt es einen Ratsantrag der SPD-Fraktion vom 19 .7.2009, der fordert:

  1. zu prüfen,an welchen städtischen Standorten genannte WLAN-Hotspots aufgestellt werden können
  2. festzulegen,wie sich die Stadt Aachen selbst bzw. mit einer oder mehreren Beteiligungsgesellschaften an diesem Projekt in der weiteren Entwicklung beteiligen wird
  3. darzulegen, wie die Beteiligung der Stadt finanziert werden kann
  4. zu prüfen, ob weitere Partner in die Zusammenarbeit einbezogen werden können
  5. juristisch zu prüfen, welche Auswirkungen das Urteil des Oberlandesgerichts Köln vom 05. Juni 2009 (Aktenzeichen: 223108) auf das Projekt hat (hier geht es darum, dass man eine Firma DSL-Anschlüsse nicht weiterverkaufen darf, wie z.B. Fon dies tut).

Hierzu wurde inzwischen geklärt, dass 100.000 EUR bereitstehen, die juristische Problematik keine ist und damit wurde dieser Antrag also vom Verwaltungsausschuss abgesegnet. Wie man ausserdem sieht, sollen Gäste  zumindest einen eingeschränkten Zugang bekommen, dies hat die SPD im Ausschuss auch noch einmal betont.

Offene Fragen

Auch wenn es einen Fragenkatalog mit Antworten zum heutigen Termin gab, bleiben dennoch Fragen offen:

  • Wieviele Hotspots bekommt man denn für 100.000,-?
  • Welche Inhalte sollen denn offen verfügbar sein? Ist die rechtliche Lage da geklärt? Schliesslich kann man auch bei Wikipedia Dinge hochladen und verändern.
  • Wäre es nicht dennoch möglich, einen (evtl. kostenpflichtigen) Zugang mit vollem Zugriff ohne eigenes Internet zu Hause zu realisieren?

Gerade die erste Frage ist wichtig, denn es spielt ja schon eine Rolle, ob man dafür 10 oder 150 Hotspots aufstellen kann. Es ist auch offen, ob denn dies ausgeschrieben werden soll oder dies direkt an die RegioIT überwiesen werden soll. Es ist auch nicht so, dass andere Anbieter nicht bereitstehen würden, denn so hat Öcher WLAN am Rande der Veranstaltung schon vorgerechnet, dass sie für das Geld evtl. bis zu 180 Hotspots anbieten könnten (allerdings ohne die Voraussetzungen genau zu kennen).

Beim letzten Punkte wäre vielleicht noch zu klären, ob die Stadt Aachen auch teilweise als Provider auftreten kann (oder einen Partner findet), der einen VPN-Server hostet, über den diese Zugänge bereitgestellt werden können.

Es würde daher Sinn machen, alle Beteiligte mal an einen Tisch zu holen, um solche Punkte noch zu klären. Und dies ist wohl auch im Sinne der Ausschussmitglieder, denn sowohl Grüne, FDP und CDU sahen dies als sinnvolles Projekt an, was aber noch in den Kinderschuhen stecke. Von Daher wünschten sie sich weitere Informationen zum weiteren Verlauf. Da will ich mich dann mal anschliessen.

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