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Die Gewinner des Webvideopreis 2013

Über den Webvideopreis 2013

Nach dem Videocamp (Beitrag dazu hier) ging es dann Samstag direkt weiter zum Highlight des Abends – dem Webvideopreis. Und auch der war gut! Meine Gratulation daher an die Organisatoren, die dieses nicht ganz so kleine Event gestemmt haben. Ich hoffe, ihr könnt euch jetzt ein bisschen ausruhen ! Meine Gratulation natürlich auch an alle Gewinner!

Das Publikum war hier ähnlich gemischt wie beim Videocamp, also in der Spanne von vielen sehr jungen Leuten bis hin zu alten Säcken wie mir (und darüber hinaus ;-) ). Das führte dann dazu, dass so manch alter Sack dann auch nicht wusste, wem in einer Traube von jungen Menschen denn gerade so zugejubelt wird. Ich bin anscheinend die Ausnahme, der zumindest Youtuber wie die AussenseiterY-Titty oder Gronkh kennt (wenn auch nicht notwendigerweise schaut). Aber auch ich kenne jetzt mehr als vorher.

Die Gewinner

Aufgrund der Tatsache, dass die Youtube-Szene hier in Deutschland eher von jener jungen Zielgruppe geprägt war,  hatte ich auch ein bisschen die Erwartung, dass hauptsächlich Videos für eine eher junge Zielgruppe gewinnen würden. Dem war aber zum Glück dann nicht so, sondern ich fand es eine recht ausgewogene Mischung. So fand ich z.B. das Video von metube sehr gelungen, hier zu sehen:

(und hier das Making of)

Zudem gab es auch nicht nur Lustiges zu sehen, sondern auch sehr ernste Themen, wie das Gewinner-Video der Hochschule Ostwestfalen-Lippe zeigt, wo es um Kindesmissbrauch geht:

 

Wie schon gesagt, also sehr breit gestreut, was mir auf Hoffnung für die deutsche bzw. deutschsprachige YouTube-Szene gibt, denn leider sind die auch qualitativ hochwertigen Produktionen eher schwer auf YouTube auffindbar zu sein. Anders als in den USA.

All das passt der jugendlichen Youtube-Szene (oder Teilen derselben) im übrigen wohl nicht so, denn dort geht son bisschen der Shitstorm ab, da ihre Stars zum Teil nichts gewonnen haben, auch wenn sie das Online-Voting für sich entscheiden konnten. Aber anscheinend konnte es die Jury (die 50% am Ergebnis ausmacht) nicht überzeugen, obwohl ja auch zumindest ein Top-YouTuber mit dabei war.

Kategorie-Fail Fail

Kritik habe ich allerdings auch ein wenig, vor allem an der Kategorie „Fail“, worüber ich ja auch schon bei der Preisverleihung selbst getwittert hatte. In dieser Kategorie wurden besonders schlechte Videos ausgezeichnet, also ein Negativ- (oder eher Schadenfreude-)Preis. Das aber ist genau das Gegenteil von dem, was ich noch auf dem Videocamp gesagt habe, nämlich dass Leute einfach machen und nicht warten sollen, bis alles perfekt ist. Wenn das dann der Dank ist, dann ist das eher kontraproduktiv. Ob ich dann als Gewinner zu einem Event anreisen würde, wo dann alle über mich lachen, wüsste ich jetzt so spontan auch nicht.

Es ist im übrigen auch noch etwas anderes, wenn man Videos von professionellen Agenturen so auszeichnet, bei Leuten, die es einfach mal versuchen, ist das aber sehr uncool. Also bitte beim nächsten Mal am besten ganz weglassen!

Die Moderatorenfrage

Eine Frage, die auf Twitter aufkam war die nach der richtigen Moderation. Diesmal waren es ja Miriam Pielhau und Cherno Jobatey, wobei nur Miriam Pielhau angekündigt wurde, die bis zum Ehrenpreis moderierte. Dann war sie plötzlich während der vorletzten Dankesrede von der Bühne verschwunden und Cherno Jobatey stand dort. Warum, war unklar. Traute man ihr die Ehrenpreis-Moderation nicht zu? Meine Vermutung ist, dass die Anmoderation von Jobatey wohl so etwas wie eine Laudatio sein sollte, was aber nicht wirklich anmoderiert wurde. Insofern etwas verwirrend.

Die Frage bleibt aber, ob die beiden passend waren. Gerade bei einer Laudatio würde ich mir schon eher jemanden aus der YouTube-Szene wünschen. Und auch bei der restlichen Moderation würde ich das als sinnvoller ansehen. Sicherlich waren beide professionell, aber ich sehe es auch bei politischen Events, dass es immer besser ist, jemanden vom Fach zu haben, der auch weiss, was in der Szene oder in einem Thema genau vorgeht. Ich hab auch gelesen, dass die Moderation diesmal besser war als beim letzten Mal, aber nachdem ich mir die Veranstaltung vom letzten Mal angeschaut habe, muss ich sagen, dass ich die fast sympathischer fand, da eben nicht so komplett hochglanz und TV-konform (ein bisschen unchaotischer wäre natürlich gut). Jobatey zieht natürlich im Mainstream (meinen Vater hat es z.B. überzeugt, dass es wohl irgendwie wichtig war), aber die Frage ist halt, wo man hin will. Ich persönlich fände es zumindest schöner, wenn es nicht die nächste Bambi-Verleihung werden würde.

(Ich fand die Dankesrede von dailyknoedel und Kollegin übrigens sehr gut, vielleicht mag der das in ein paar Jahren übernehmen, er scheint das zumindest mit genug Ironie zu nehmen ;-) ).

Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, wie oben schon gesagt, fand ich die Veranstaltung insgesamt doch sehr gelungen!

Foto von Christof Wolf, CC-BY-NC

 

 

 

 

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