Als ich die Einladung der Grünen NRW zur Veranstaltung letzte Woche zum JMStV las, war (wen wundert’s?) mein erster Reflex: Warum Panels, wo Barcamps soviel besser sind?
Dies schrieb ich auch Matthi Bolte und dieser Mail habe ich es wohl zu verdanken, dass ich gestern mit Jürgen Ertelt und Frank Herrmann noch einmal im Landtag zu Gast war, um dieses Thema weiter zu besprechen.
Neuanfang needed!
Klar war allen Beteiligten, dass die Diskussion rund um den Jugendschutz eigentlich komplett neu aufgerollt werden muss, um Fragen zu beantworten wie:
- Wo sind die eigentlichen Probleme?
- Welche Auswirkungen haben welche Inhalte genau? Wie gehen Kinder und Jugendliche damit heute schon um?
- Muss oder kann man jenseits der 16 Jahre eigentlich noch irgendwas machen?
- Welche Maßnahmen gibt es, den Problemen zu begegnen?
- Was für Vor- und Nachteile haben diese? Wo sind ihre Grenzen?
- Wer evaluiert sie und wie mann man eine kontinuierliche Evaluation sicherstellen?
- Wie ist eine demokratische Kontrolle gewährleistet?
- Wie kann man all das in einen politischen Prozess überführen?
Und da man um repressive Mittel wahrscheinlich nicht herumkommt: Wie sähe der kleinste, gemeinsame Nenner aus, mit dem alle leben könnten und der keine größeren Schäden verursacht?
Die Themen sind also vielfältig, allerdings muss man auch nicht ganz so hetzen, denn in einem Jahr mit 7 Landtagswahlen wird sich wohl kaum einer an eine Neufassung des JMStV wagen.
Ein Barcamp, ein Barcamp!
Zeit also für ein Barcamp und so haben wir gestern ein paar Eckpunkte diskutiert, die ich in Form von Fragen und Antworten mal aufliste:
Ist es ein Barcamp der Grünen?
Nein. Auch wenn dies in einer Runde mit den Grünen (aber auch mit Piraten) konkretisiert wurde, so soll es doch überparteilich sein, denn sonst macht es keinen Sinn. Man hat sich aber bereiterklärt, bei der Organisation mitzuhelfen, was ich natürlich begrüsse.
Wer soll kommen?
Jeder Interessierte. Z.B. wären die entsprechenden Jugendorganisationen der Parteien gern gesehen, aber auch „Altpolitiker“, Medienpädagogen, Jugendschutzverbände, Wissenschaftler und diese ganz normalen Bürger sind natürlich herzlich eingeladen!
Wann wird es stattfinden?
Wir haben nach ein wenig Diskussion mal den 30.4. ins Auge gefasst, denn es sollte nach Möglichkeit vor dem wohl im Juni geplanten PolitCamp stattfinden, damit die Ergebnisse dort noch verarbeitet werden können.
Wo wird es stattfinden?
Das ist noch relativ unklar, aber als Städte hatten wir Köln oder Düsseldorf ins Auge gefasst, wobei wir den Landtag schonmal als eher unpraktisch ausgeschlossen haben.
Was sind die (Unter-)Themen?
Die Themen geben natürlich die Teilnehmer vor. Ich persönlich würde mir aber im ersten Schritt mal eine Bestandsaufnahme wünschen, bevor man Maßnahmen diskutiert. Wo also liegen die Probleme? Was läuft im Moment falsch? Was müsste man noch genauer untersuchen bzw. was wurde denn schon untersucht? Vor allem wäre es wünschenswert, wenn man den JMStV-E erstmal ganz beiseite lassen würde, um nicht wieder dieselbe Diskussion wie das ganze letzte Jahr zu führen.
Wie geht die Planung weiter?
Es gibt unter http://openetherpad.org/jmstvcamp ein Etherpad dazu, wo wir die weiteren Dinge besprechen können, also ähnliche Orga wie beim OpenGOV CGN. Ein paar Punkte habe ich dort schonmal eingetragen.
Ist der Name fest?
Nicht unbedingt, wem etwas besseres einfällt, kann dies im Etherpad gerne kundtun. Er sollte aber bald festgezurrt werden und bei diesem Namen weiss man zumindest direkt, worum es geht.
Wie kann ich helfen?
Einfach ins Pad schauen, was evtl. zu tun ist. Erfahrungsgemäß werden irgendwann Leute benötigt, die kleinere Besorgungen machen, Beamer oder zusätzliche Laptops (z.B. für Twitterwalls) mitbringen usw. Sponsoren werden natürlich auch gerne genommen.
Moment, was ist eigentlich ein Barcamp?
Das liest man am besten hier nach oder schaut den elektrischen Reporter zum Thema an.
Wo erfahr ich, wie es weitergeht?
Entweder schaut man regelmäßig im Etherpad nach oder aber man folgt dem Hashtag #jmstv.