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SLCC: Die Keynote von Philip Linden

Als erstes am Samstag morgen, nachdem schon um 7 Uhr die Anmeldung aufmachte, war die Keynote von Philip. Nachdem sie ja letztes Jahr mehr über seine Kindheitsträume und dergleichen war, gab es diesmal viel Statistik.

Zunächst jedoch hat er sein T-Shirt gezeigt, was ein „Missing Image“ zierte und hat sich entschuldigt. Er hat sich entschuldigt für die Tatsache, dass Linden Lab der Community im Weg steht, was dieses T-Shirt symbolisieren sollte. Wichtig sei nicht Linden Lab, sondern eben die Community und Linden Lab sollte daher weniger sichtbar sein als bislang. Daraus folgte dann eine kleine Abhandlung, warum Linden Lab denn ein Lab, also ein Labor, sei und was dies für die Community bedeute, nämlich, dass man sich manchmal als Forschungsobjekt fühlen mag, an dem Experimente im Namen der Menschheit durchgeführt werden.
Und das war wohl auch so, denn wenn die kritische Masse fehlt, dann kann man sich keine langwierigen Prozesse leisten, dann muss man schnell entscheiden und manchmal auch gegen die Community. Passiert dies nicht, so kann man ganz schnell weg vom Fenster sein.

Doch das soll sich ändern. Die Zahlen sehen gut aus und wie Philip meinte, hat Second Life nun bewiesen, dass es existieren (kann). Und selbst wenn sie Second Life morgen abschalten würden, so würde die Community das Grid neu erstehen lassen (dies passiert ja mit Projekten wie z.B. OpenSim, wenn auch langsam, eh schon).
Und damit kann dann Linden Lab auch etwas darin nachlassen, ein Labor zu sein.

Danach gab es dann verschiedene Statistiken zur Grid-Stabilität, Crashes, Inventory Loss und dergleichen mehr zu sehen. Diese Statistiken sollen laut Philip dann auch bald öffentlich zugänglich sein, zusätzlich zu den schon bestehenden Wirtschafts- und Bevölkerungsstatistiken.

Zufriedenheit der Bewohner: Concurrency und Ausfälle

Wie wir alle wissen, läuft das Grid nicht immer perfekt. Linden Lab weiss dies natürlich und um dies zu beweisen zeigte er z.B. den folgenden Graphen, der die Concurrency (schwarz) mit Ausfällen (rot) zeigt.

Im unteren Foto kann man zudem noch die Bewohner-Zufriedenheit in gelb sehen, die ja dieser Tage per Zufallsumfrage ermittelt wird.

Crash Breakdown

Hier sieht man die Frequenz der Crashs, wenn man also aus welchem Grund auch immer vom Grid geworfen wurde. Man sieht wohl hier auch, dass man an diesem Graphen keine bestimmten Releases festmachen kann. Leider sieht man auch, dass die Freuqenz über die Zeit gleich bleibt. Philip meinte zu dem ersten Fakt noch: „we are not actively screwing things up as you might think“

Inventory loss

In dieser Grafik sieht man den Inventory loss und man sieht hier zumindest eine kleine Besserung. Es ist wohl auch so, dass es 20 verschiedene Möglichkeiten gibt, etwas aus seinem Inventar zu verlieren. Und leider sind diese Möglichkeiten auch über alle Problemfälle gleich verteilt. Das macht es daher schwierig, dieses „eine Ding“ zu fixen, damit es nicht mehr auftritt, denn dieses „eine Ding“ gibt es nicht.

Bewohner-Zufriedenheit


Wie manch einer vielleicht schon mitbekommen haben mag, gibt es neuerdings zufällig gestreute Umfragen beim Login, ob man meint, dass sich Second Life zum besseren oder schlechteren geändert habe. Und auch dies wird in einer Grafik dargestellt. Und diese Grafik hängt laut Philip im Essensraum bei Linden Lab. Damit die Mitarbeiter auch immer daran erinnert werden, dass noch was zu tun ist,

Voice

Auf Voice ist Philip auch eingegangen. So benutzen wohl 1/3 der aktiven Bevölkerung Vocie Chat und insgesamt sind dies 230.000 Benutzer. Die höchste Concurrency von Voice Chat belaufe sich auf ca. 13.000 Nutzer. Bzgl. der Estates haben wohl ca. 25% der privaten Inseln Voice abgeschaltet.

Orientation Island

Wie ja bekannt, gibt es inzwischen nicht mehr nur die Orientation Islands von Linden Lab selbst (ca. 100 an der Zahl die täglich 10-20.000 neue Nutzer abfertigen), sondern auch solche von Firmen und Institutionen. Im Anmeldeprozess kann man wohl nun wählen, wo man denn auskommen möchte. Am erfolgreichsten sei wohl Japan, das wie manch andere Insel die Orientation Islands von Linden Lab wohl outperformen.

Exploration

Hier kam Philip auf die große Vision zu sprechen. So sagte er u.a., dass er meine dass virtuelle Welten (gut, er meinte bestimmt Second Life) größer als das Web werden würden.  Im Moment kann man das wohl noch nicht sehen, aber im Moment sind wir auch die ersten Leute auf der Party. Dies wird das sein, was in Zukunft ein Großteil der Internetnutzer auf der Welt benutzen wird.

Was Philip mit dem „größer als das Web“ meint hat er an einem kleinen Beispiel verdeutlicht. Wenn man sich nämlich für Japan oder z.B. Tokio interessiert, so ist es schwierig viel darüber zu erfahren. Es gibt viele Websites über Japan und Tokio, aber um diese nutzen zu können, muss man meist japanisch beherrschen. Dies tut Philip z.B. nicht (da haben wir was gemeinsam). Wenn man aber z.B. in Second Life zu einem Nachbau von Tokio „reisen“ kann, so ist das ähnlich, als wenn man mit dem Flugzeug hinfliegt. Dort trifft man dann auch tatsächlich Personen aus Tokio mit denen man sich live austauschen kann (und dann sprechen die wohl auch englisch). Also ein idealer Ort, um die Welt kennenzulernen, die ja durch die Erfindung des WWW schon deutlich „kleiner“ geworden ist.

Was er wohl aber verschwiegen hat ist, dass ja anscheinend vor allem Deutschland Weltmeister im Nachbau von Städten ist (was ich bis heute nicht so recht verstehe). Wenn sich dort aber jemand hin verirrt, der des Deutschen nicht mächtig ist, so kann es schon passieren, dass im Endeffekt niemand mit ihm redet, da niemand englisch sprechen will. Mag nicht überall so sein, habe ich aber schon erlebt.

Dies also war Philip’s Rede. Mir hat sie recht gut gefallen und ich hoffe, ich habe sie einigermassen korrekt rübergebracht.
  

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