Das Geschrei ist also gross. Hat sich doch ein weiterer Vorname beim Herrn zu Guttenberg in Wikipedia eingeschlichen und die ganze Presse es abgeschrieben. Jetzt fragen die einen, wo denn die angeblich so tollen journalistischen Zunft hin sind und die journalistische Zunft ärgert sich, gelobt viel Besserung, schickt aber auch gleichzeitig eine Warnung in Richtung wikipedia, wie z.B. die taz:
„Anonym“ hat uns hinters Licht geführt und uns daran erinnert, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. In Zukunft werden wir misstrauischer sein, aber solche Täuschungsversuche dürfen nicht zur Regel werden. Dann nämlich ist auf Wikipedia gar kein Verlass mehr. Wär‘ schade drum.
Natürlich gilt dieser Satz für jegliche Publikation.
Generell gilt aber doch einfach, dass sich der Leser nicht auf das verlassen darf und soll, was er irgendwo liest. Gegenchecken muss man immer. Dies sollte für wikipedia gelten, wo ein jeder editieren darf, eigentlich klar sein, wird aber in Bezug auf die Presse auch in der Schule gelehrt (wurde zumindest zu meinen Zeiten noch). Sonst nämlich geht es der Demokratie an den Kragen.
Das Gegenchecken des Lesers gilt sicherlich nicht für eine Liste von Vornamen, aber bei wichtigeren Dingen sicher schon.
Auch lustig ist natürlich auch, was Spiegel Online schrieb:
Übrigens: Nahezu alle Medien saßen am Montag dem „Wilhelm“-Fälscher auf. Und der Zeitdruck war groß.
Welch ein Glück, dass man es nicht nur alleine war (generell aber leider eher, was für ein Pech). Andererseits fragt man sich, warum denn die Liste aller Vornamen so wahnsinnig wichtig gewesen sein sollte.
Ansonsten will ich hoffen, dass wichtigere Fakten besser recherchiert werden und wir wissen nun auch, dass an sich alle gerne mal bei wikipedia abschreiben.