Naja, zumindest noch nicht. Aber hier sind sie:
1. Das iPhone in Deutschland wird (zunächst) EUR 399,- kosten.
Der Ansatz ist der gleiche wie in den USA, man starte mit einem hochpreisigen Gerät und wenn sich dieses nicht verkauft, kann man immer noch runtergehen (und ist so „nett“ und gibt Erstkäufern einen $100-Gutschein). Daher bleibt abzuwarten, ob denn der Preis nicht noch sinkt.
2. Das iPhone hat kein UMTS
Noch nicht. Dies soll wohl im Frühjahr in einem Update kommen. Also vielleicht eh bis zum Frühjahr warten? Der Preis mag bis dahin gesunken sein, aber ein UMTS-iPhone mag wieder draufschlagen.
Hinzukommt, dass es in Deutschland nun leider nicht soviel Wifi auf der Straße gibt. Zumindest in Aachen nicht, es sei denn, man ist Student. Ist man aber Student, kann man nur per VPN rein und ob der Cisco-Client auf dem iPhone läuft, darf bezweifelt werden. Demnach bringt einem das Wifi also fast nur daheim oder in Großstädten was. In Vilnius sähe es da schon anders aus, da sollten wir uns ein Beispiel dran nehmen :-)
3. Das iPhone ist ein geschlossenes System
Ja, es gibt „Apps“, aber das sind ja nur sehr eingeschränkte Applikationen. Was man will, ist ein SDK, mit dem man richtige Applikationen entwickeln kann. Dies wollen auch andere, so z.B. Robert Scoble. Aber wie Dave Winder darlegt, will Apple all das Business für sich und da macht es keinen Sinn, die API zu öffnen, denn sonst könnte ja jeder so etwas wie den Starbuck-Deal entwickeln.
Hinzu kommt die Geschlossenheit bzgl. des Providers. Sicherlich werden wohl auf Provider-Seite noch zusätzliche Services benötigt, aber es wäre doch auch hier schön, wenn dies ein offener Standard wäre und das iPhone nicht nur auf einen Anbieter eingeschränkt wäre. Wettbewerb ist ja doch was gutes, so an sich.
4. Apple hat T-Mobile eine Umsatzbeteiligung abgerungen
Laut FTD muss T-Mobile 10% der mit dem iPhone erzielten Daten- und Gesprächsumsätze an Apple abtreten. Gut für Apple, haben sie doch dadurch kontinuierliche Einnahmen und sind nicht so sehr von Peaks abhängig. Schlecht evtl. für uns, mag der Tarif dadurch noch etwas teurer werden. Und wie teuer der nun wirklich wird, wissen wir ja leider auch noch nicht. Ganz so billig wird es aber wohl nicht sein.
5. Das iPhone ist patentiert
Ja, ich weiß, Hardware-Patente, keine Software-Patente. Und sicherlich hat Apple auch viel Geld in die Entwicklung des Touchscreens gesteckt. Dennoch ist es schade, dass diese Technologie damit bei Apple eingeschlossen ist. Mich würde schon interessieren, was andere Firmen damit machen würden. Und wieder: Wettbewerb wäre gut.
6. Starbucks ist noch nicht so weit
Immer schon wollte ich bei Starbucks all die Musik kaufen, die dort läuft (zufällig ist Starbucks auch fast der einzige Ort, wo es (teures) Wifi in einem Café gibt). Nun kann ich das aber erst in ein paar Jahren mit meinem iPhone tun, also abwarten (naja, oder froh sein, dass nicht immer ein Icon bimmelt, wenn man in nen Starbucks läuft, was ich aber ehrlich gesagt eh selten tue..)
Das alles soll nun nicht heissen, dass ich mir kein iPhone zulegen werde. Die Bedienung und all das ist ja doch meilenweit der Konkurrent voraus. Die Frage ist nur, ob genau jetzt. Denn UMTS hätte ich ja ehrlich gesagt schon gerne. Und bis dahin wird das iPhone auch sicherlich nicht mehr ganz so geschlossen daherkommen (wohl wird nicht Apple das öffnen).
Und ob das iPhone auch hier ein Erfolg werden wird? Ich bin da sicher! Und wer sich nach Einführung mit anderen iPhone-Interessierten zum App-Entwickeln treffen will, dem sei noch das iPhone DevCamp von Franz ans Herz gelegt.