Ryan Rausch und Jonathan Imme haben untersucht, wie Crowdsourcing die traditionelle Musikindustrie verändern kann. Sie untersuchten dazu die gesamte Wertschöpfungskette darauf, wie Crowdsourcing sie verändern kann.
Was ist Crowdsourcing?
Es geht darum, Kreativprozesse auszulagern. Durch das Internet kann man ganze Communities befragen, was sie zu einem Thema meinen oder auch etwas zu tun.
Die Musikindustrie beginnt sich langsam dafür zu beschäftigen, da einem die Felle davonschimmen.
Entwicklung der Musikindustrie
von 4 Mrd. Einnahmen auf heute 2 Mrd. Man gibt gerne Napster die Schuld. Die Frage ist: Wie kommt man wieder hoch? Und geht es überhaupt wieder hoch oder ist der Tod des traditionellen Musikindustrie besiegelt?
CD-Verkäufe sinken. MP3-Nutzung steigt
Wo sitzt die Innovation? Eher weniger bei den Major sondern die nachfolgende Generation.
Wie passt Crowdsourcing hier rein? Fokus: Musikbranche (aber viel auch übertragbar auf Filmindustrie)
Fällt die Industrie irgendwann weg und der Künstler selbst kommuniziert mit den Fans? Das passiert immer mehr.
Musik ist emotional und dadurch prädestiniert für Crowdsourcing.
Wertschöpfungskette in der trad. Musikindustrie (1.0): Künstler, dann A&R (Entdeckung der Künstler, Artist+Repertoire), Label/Verlag (Finanzierung), Produktion der CD (Label), Promotion (PM/Promoter), Vertrieb (Handel+Onlinestores)
Wertschöpfungskette 1.5: wie gehabt, aber Promotion bindet zusätzlich die Fans mit ein durch Contests, Street Teams usw.
Was ist mit dem Rest der Felder? Zunächst versucht sich die Musikbranche in den anderen Geschäftsfeldern mit einzukaufen. Mehr Kurzschlussreaktion als sinnvoll.
Nun aber: Künstler vernetzen sich schon untereinander (jambassador.com oder musicshake.com). Problem ist aber immernoch eine Latenz.
A&R: Jeder wird zum A&R: Man schaut bei MySpace, last.fm usw. wie die Künstler angeschaut werden. Stichwort: Collaborative Filtering.
Finanzierung: Wer zahlt die Produktion? Das Label? Nein, die Fans! Siehe sellaband.com (man wird Mini-Investor einer Band), Stichwort: Crowdfunding.
PM/Promoter: Pushe die Songs, die Fans wirklich hören wollen. Spot im Fernsehen? Nein, am besten in Fan-Community investieren, dass die Fans das selbst promoten. Mund-zu-Mund-Propaganda nutzen. Statt Artwork kann man auch einen Contest machen und die Fans gestalten das Artwork. Wie teuer mach ich die CD? Mach es wie Radiohead und lass die Leute entscheidenm wieviel sie zahlen.
Vertrieb: Wer braucht Saturn, wenn jeder was verkaufen kann? Klappt noch nicht so gut, hat aber Potential. Siehe kazzong.com. Man bekommt dann auch noch was als Vertriebler. Im Moment ist aber der Katalog noch nicht spannend.
Wer macht heutzutage eigentlich Booking? Braucht man eine Booking-Agentur in Zukunft noch, wenn ich einfach meine Fans frage, wo ich auftreten soll und damit ist meine Tour fertig.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die evtl. Nachteile
Weniger Innovation durch Konsensmeinung. Synchronisiert last.fm unsere Geschmäcker?
User wollen geführt werden. Marken stehen für Qualität. Das tut der einzelne User nicht.
Verlust an Authentizität und emotionaler Bindung. Ich bewundere den Künstler, weil ER singt und ER das Cover gestaltet hat.
Nun das Licht
Kostenlose Markforschung. Die Community sagt, was sie will.
Kostenlose Dienstleistung. Die Community erledigt Aufgaben kostenlos für mich, für die ich früher bezahlen musste.
Mehr Input = mehr Innovation. Völlig neue Blickwinkel und frische Ideen.
Höhere Partizipation = höhere Fanbindung.
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