Macht es Sinn, nur ein OpenID-Provider anstatt auch ein Consumer zu sein, also Benutzern zu erlauben, sich auf der eigenen Seite mit deren bestehender OpenID einzuloggen? MySpace meint Nein und ist nur ein Provider, d.h. also dass MySpace-User ihren Account zwar nutzen können, um sich bei anderen Diensten anzumelden, aber nicht andersherum. Mehr noch, die Liste der erlaubten Dienste ist eingeschränkt.
Damit also auch der Nutzen von OpenID. Die Idee dahinter ist klar, man denkt, dass man so mehr Anreiz bietet, einen MySpace-Account anzulegen und damit also auch mehr Traffic auf die Seite bekommt. Dies jedoch bezweifel ich. Je mehr Services nur Provider sind, desto weniger Sinn macht OpenID, da es nicht zum Einsatz kommen kann. Ich zumindest melde mich nicht mehr bei jedem Dienst an, es sei denn, ich kann meine OpenID benutzen. Dies gilt auch für MySpace. Dort habe ich zwar einen Account, mein Passwort aber schon lange wieder vergessen. Würde ich OpenID nutzen können, wäre ich auch wieder bei MySpace und vielen anderen Diensten.
Dass es auch anders geht, zeigt der französische Mobilfunkanbieter Orange. Orange scheint ja sowieso in die Zukunft zu schauen (siehe auch deren recht aktives Second Life-Engagement) und so bietet Orange auch OpenID an, und zwar als Relying Party. Ich habe das soeben ausprobiert und mein myopenid-Account funktionierte tadelllos. So muss das sein und ich hoffe, das macht Schule.
Warum ich nun Orange-Site trotzdem nicht nutze? Einfach: Es ist alles auf französisch ;-)
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