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Facebook f8 Conference: Als aus Facebook das Internet wurde.

Nun sind die grossen Ankündigungen vorbei und man muss alles erstmal verdauen und wahrscheinlich auch noch mal nachlesen. Klar war aber schnell: Die Änderungen der letzten Wochen waren nur der Beginn.

Das erste grosse neue Ding: Timelines. Im Prinzip das ganze (Facebook-)Leben auf Facebook in nettem Design und anscheinend recht einfacher Bedienung. Im Prinzip also ein Blog, das aber automatisch gefüllt (und gefiltert) wird. Am besten beschreibt es wohl diese Beschreibung bei Facebook selbst.

Doch das ist nur der Anfang, das meiste passiert unter der Haube, hat aber natürlich auch Auswirkungen auf User. So gibt es nun Open Graph V2 und seltsam benannte Konzepte wie Frictionless Serendipity und den Rest kann ich mir nicht merken.

Die neuen Apps und die Timeline

Wichtig sind aber die Änderungen zu den Apps, denn diese können nun zum einen nicht nur Likes erzeugen, sondern beliebige Verbindungen. So kann ein User einen Song nun „hören“, nicht nur „liken“. Er kann ein Buch „lesen“ oder ein Gericht „kochen“ oder „Essen“. Der Graph bekommt nun also auch Verben (beschreibe ich vielleicht noch mal im Detail in einem separaten Post).

Und bei Apps tun sich ebenso Änderungen auf, denn diese können nun voll automatisiert und ohne weitere Freigabe (ausser der beim ersten Mal) in die Timeline posten. So kann eine Lauf-App nach dem Lauf automatisch die Strecke posten usw. Facebook nennt es frictionless serendipity, manche nennen es Kontrollverlust.

Die Idee: Die Story des Lebens wird auf Facebook festgehalten. In anderen Worten: Lock In.

Mehr Media

Wurde im Vorfeld ja schon über einen Music Service spekuliert, so ist es viel mehr geworden. So ist es kein Facebook-eigener Service, sondern es sind im Prinzip Apps wie Spotify und andere (und zwar recht viele), die direkt in den neuen Realtime-Feed posten können. Höre ich einen Song, so wird er meinen Freunden dort angezeigt (wie eben beschrieben ohne weitere Freigabe). Diese können dann denselben Song hören.

Doch das geht nicht nur mit Songs, sondern auch mit Filmen, Videos, News oder Spielen. Auch hier hat man eine erstaunliche Menge an Launch-Partnern ins Boot geholt.

Facebook ist das neue Internet

Das alle bedeutet aber natürlich nichts anderes, als dass mehr und mehr Content in Facebook hineingeholt wird. Like-Buttons auf externen Seiten waren gestern, interne Apps mit direktem Zugang zum Live-Feed sind es heute.

Dazu passt auch Graph Rank, was seltsamerweise an „Page Rank“ erinnert. Mit Graph Rank ist es möglich, Apps zu finden. Was in der Vergangenheit immer schwer war, soll einfacher werden. D.h. wie oft Freunde mit einer App interagieren und mit wem, all das hat Einfluss auf den Graph Rank dieser App. Ist er für mich hoch, wird sie mir vorgeschlagen. D.h. es gibt keinen globalen Rank, er ist individuell.

D.h. während Google das Internet indiziert und rankt, holt sich Facebook das Internet ins System, packt den Social Graph drauf und rankt dann ebenfalls. Das neue Google also, nur viel geschlossener.

Ob das automatische Posten, die Anzeige auch alter Inhalte in der Timeline und die interne Verschlagwortung a la Semantic Web (besser Semantic Facebook) wirklich ankommt oder nicht stattdessen sehr viele Ängste schürt, wird man abwarten müssen.

Auch fehlt noch eine Antwort auf die Frage, ob ich denn mein Leben auch wieder aus Facebook herausbekomme und wenn ja, unter welcher Lizenz.

(Alle Infos zur Konferenz, die ja noch andauert, findet man hier.)

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