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Verteilte soziale Netzwerke mit WordPress: DiSo

This post explains, what the DiSo project by Chris Messina and Steve Ivy is all about. Just read this or this for an english introduction.

Im Moment ist ja die Data Portability Working Group in aller Munde und auch ich beschäftige mich ja so ca. seit November letzten Jahres vermehrt mit dem Thema. Das was mir im letzten Jahr aber zunächst also Projekt aufgefallen war, war nicht die DP Working Group, sondern DiSo.

DiSo steht für „Distributed Social Networking Applications„. Ins Leben gerufen wurde es von Chris Messina und Steve Ivy, die sich nach der Veröffentlichung von OpenID 2.0, OAuth Core 1.0 zusammengetan haben, um die Idee eines verteilten sozialen Netzwerks mit Leben zu füllen. Als erstes Ziel haben sie sich dazu WordPress herausgepickt, da es für WP schon diverse Plugins gibt, die in die Richtung gehen (und wahrscheinlich wegen des persönlichen Gefallens). Damit das ganze Sinn macht, sollen die dabei umzusetzenden Konzepte jedoch nicht nur auf WP beschränkt bleiben, sondern später auch auf anderen Plattformen implementiert werden.

Was ist denn nun DiSo?

Man kann es vielleicht als konkrete Implementierung der Ideen sehen, um die sich die Data Portability Group kümmert, wobei es teilweise aber wohl auch ein paralleles Projekt ist, denn man will wohl nicht erst warten, bis die DP Group ihre Idee in einem technischen Draft ausformuliert hat. Man hat daher auch schon mit der Implementierung begonnen.

Zunächst wurde das wp-microformatted-blogroll plugin genommen, in wp-contactlist umbenannt und als Ausgangspunkt für die Freundesrelationships genommen. Weiterhin spielt natürlich OpenID eine grosse Rolle, denn dies wird wohl in den meisten Initiativen als eindeutige Identifikation eines Users und natürlich auch für dessen Authentifizierung genutzt. Hinzu kommt dann OAuth, welches dazu dient, einem User auf einer anderen Site als der eigenen beschränkten Zugriff zu geben, z.B. um die Freundesliste abzufragen.

Es wird daher auch auf Will Norris‘ wp-openid-plugin zurückgegriffen.

Ein Beispiel Use Case (leider scheint sich bislang noch niemand die Mühe gemacht zu haben, allerlei möglichen Anwendungsfälle erstmal aufzuschreiben): Spam-Reduktion durch Whitelisting. Nur wenn eine Person, die bei mir kommentieren will in meinem Freundeskreis bis zu einem Grad x (also Freund eines Freundes eines Freundes…) auftaucht, soll der Kommentar auch durchgehen. Oder zumindest nicht in der Moderation landen.

Das generelle Ziel ist aber, Daten mehr abonnierbar zu machen und nicht alle Daten immer neu eingeben zu müssen. Dazu wird z.B. auch diskutiert, ob man denn XMPP oder vielleicht doch lieber RSS für Profilupdates benutzen will, denn man will ja also Abonnement auch über Profiländerungen informiert werden (z.B. wenn neue Freunde hinzukommen, man das Foto wechselt usw.). Ausser den oben genannten Standards wie OpenID und OAuth setzt man wohl auch stark auf Microformats wie hCard, XFN oder XOXO, um die Daten aufzubereiten. Also alles sehr ähnlich der Data Portability Working Group.

Wer sich dafür interessiert, sollte sich die Ideen für WordPress-Plugins einmal anschauen, die DiSo-Homepage besuchen oder aber der Google Group beitreten.

Es soll allerdings nicht verschwiegen werden, dass seit dem Hype um die DP Working Group der Traffic rund um DiSo etwas eingeschlafen zu sein scheint. Es ist sicherlich auch die Frage, wie das beste Vorgehen nun ist. In der DP sind recht viele (und inzwischen auch wichtige) Firmen vertreten, um ein solches Anliegen zumindest theoretisch durchsetzen zu können. Wenn man also in der DP einen anderen Weg einschlägt, als man mit DiSo implementiert, dann wird DiSo sicherlich eher eine Randerscheinung bleiben. Wenn man aber zusammenarbeitet (und viele der handelnden Personen sind ja in beiden Gruppen aktiv), dann kann das was werden. Dies sollten auch alle anderen Projekte bedenken, die jetzt vielleicht gestartet werden. Nur wenn es einen gemeinsamen Standard gibt, funktioniert das auch.

Nachtrag: Eine sehr interssante Diskussion zum Thema verteile soziale Netzwerke findet sich auch noch bei Robert Basic (vor allem in den Kommentaren) und auch Matthias Schwenk hat das Thema auf seinem Blog aufgegriffen.

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