Wie wir ja alle wissen (nur die Betroffenen anscheinend nicht) kämpft die Medienindustrie einen aussichtslosen Kampf gegen die Gesellschaft. Dabei kommen sie auf so schöne Erfindungen wie DRM, die angeblich helfen sollen, Raubkopien zu vermeiden.
Der technische Weg
Aber der Kopierschutz hat schon lange ausgedient. Man erinnere sich an die alten C64-Zeiten, wo ja auch schon fleissig geschützt wurde, aber auch fleissig kopiert. Denn so ein Kopierschutz war meist relativ einfach durch einen Sprung hinter selbigen ausschaltbar. Es gab dann zwar Konzepte, die den Kopierschutz mit dem eigentlichen Game vermischten, aber auch dies wurde relativ schnell geknackt.
Und genau dasselbe passiert natürlich auch heutzutage mit DRM. Das einzige, was DRM verhindert, ist ein glücklicher Kunde. Denn wer ehrlich ist und kauft, der hat meist das Nachsehen, denn er muss sich mit DRM rumschlagen. So laufen gekaufte Songs nicht auf jedem Player, man kann sich seine Filme nicht auf jedem Gerät anschauen usw. Jemand, der eine Raubkopie herunterlädt, bekommt dagegen eine besser Version – ohne DRM.
So ist das auch mit Spore. Wie ReadWriteWeb berichtet, ist das langerwartete Game Spore für ehrliche Käufer wohl eher eine Enttäuschung, eben wegen DRM. Dagegen erfreut sich die Spore-Raubkopie größter Beliebtheit und ist jetzt schon das am meisten illegal heruntergeladene Spiel. Ein Grund ist sicherlich all der Hype um dieses Spiel, der andere eben die Probleme mit DRM, die man mit der Raubkopie nicht hat.
Das ist traurig, vor allem für Electronic Arts. Vor allem deshalb, weil man nichts gelernt hat. Man hat DRM eingebaut um das Kopieren zu verhindern und hat das Kopieren eben dadurch viel interessanter gemacht. Vor allem, da ja die Geschichte zeigt, dass man Kopieren nicht verhindern kann. Und eine Person, die den Schutz entfernt reicht ja schon.
Man fragt sich, wann die Medienindustrie diese einfachen Dinge versteht.
Der rechtliche Weg
Es ist nicht nur DRM, was die Medienindustrie einsetzt, um ihre Produkte zu schützen, es ist auch der rechtliche Weg und auch der politische, wo man ja mehr und mehr unglaubliche Ideen vorschlägt, die wohl zur Totalüberwachung der Gesellschaft führen soll.
Aber auch gibt es für die Medienindustrie Rückschläge. Wie auf dem lawblog zu lesen ist, hat das LG Krefeld der Staatsanwaltschaft untersagt,
ihre Strafverfahrensakten mit Personalien und Adressen ermittelter Tauschbörsenteilnehmer an Anwälte herauszugeben, die dann die ausfindig gemachten Personen teuer abmahnen.
Also auch hier klappt es nicht so, wie man sich das vorgestellt hat.
Und über den „deutschen Weg“ habe ich ja letztens schon berichtet.
Also nochmal: Wann denkt man um?