An diesem Wochenende ist in München ein Mann gestorben, der 4 Kinder vor 2 Gewalttätern schützen wollte und von diesen dann totgeprügelt worden ist. Das ist schlimm! Schlimm ist aber auch die vorprogrammierte Reaktion der Politik nach härteren Strafen und mehr Videoüberwachung.
Hätte beides denn geholfen? So erklärte der Polizeisprecher im Fernsehen, dass jener Mann sogar noch die Polizei über sein Mobiltelefon verständigt hätte, bevor er dann von den beiden Gewalttätern angegriffen worden sei. Zudem seien bestimmt 15 Personen an der S-Bahn-Haltestelle gewesen, die alle vorbeigingen und auch auf die Bitte von Jugendlichen nicht einschritten.
Was also hätte eine Video-Überwachung gebracht? Die Polzei war unterwegs, die Zivilcourage, die jenen Mann das Leben kostete, fehlte bei den umstehenden Passanten. Die Täter sind zudem gefasst.
Und was bringen härtere Strafen? Wie im Focus zu lesen bedauert ein Täter seine Tat und kann sich seinen „Blackout“ nicht erklären. Nun kann man sich fragen, wie ernst das gemeint ist, aber wenn denn ein Blackout vorlag, bringen auch härtere Strafen nichts, denn dazu muss man die Denkfähigkeit in diesem Moment behalten.
Die genauen Umstände, wie es dazu kommen konnte, sollten doch vielleicht eher mal untersucht werden, denn es ist ein gesellschaftliches Problem, das sowohl die Täter erzeugt als auch die Zivilcourage missen lässt. Mit einem einfach Aufbauen von Videokameras ist es dabei nicht getan und auch diese hätten dem Mann nicht geholfen. Eher wohl eine verstärkte Polizeipräsenz, wobei aber auch hier fraglich ist, ob denn jeder S- und U-Bahnhof rund um die Uhr von Polizei bewacht werden sollte.