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JMStV: Über Werte und Leitplanken

Auch wenn den meisten Beteiligten in der Diskussion rund um den Jugendmedienschutz eigentlich klar ist, dass sich Jugendliche von Filterprogrammen nicht wirklich beeindrucken lassen und trotzdem z.B. Pornos anschauen, kommt gerne die Frage auf, ob man denn dann auch fordern würde, alles komplett freizugeben. Die Frage ist also, ob wir denn nicht diese Leitplanken brauchen, da ein Jugendlicher sich dann eventuell doch Gedanken macht, warum das wohl für ihn verboten ist.

Gerne wird dann auch noch das Beispiel Mord angeführt, wo es dann heisst, dass dies ja auch passiert, obwohl es verboten ist und ob man demnach Mord dann auch freigeben müsse.

Aber ein Vergleich ist natürlich keiner, wenn er nicht hinkt und so auch dieser.

Mord ist für alle verboten, egal ob erwachsen oder jugendlich, Pornos und Co. dürfen aber durchaus von Erwachsenen konsumiert werden. Und gerade diese Ungleichbehandlung ist doch etwas, wogegen man sich als Jugendlicher stemmt. Man will nicht mehr bevormundet werden und ich wüsste auch nicht, auf welche Gründe ein Jugendlicher kommen soll, wenn er darüber nachdenkt, warum dies wohl für ihn untersagt ist. Auch hier gilt wieder: Das muss erklärt und nicht gefiltert werden.

Bitte also keine Mordvergleiche mehr!

Pornos an jeder Ecke?

Interessant ist auch, dass in der Diskussion auch manchmal erklärt wird, dass man ohne Jugendschutz Pornos an jeder Ecke ertragen müsse. Also Jugendschutz als Erwachsenenschutz? Würden wirklich alle Dämme brechen, wenn wir zugeben würden, dass Jugendliche Pornos schauen? Ist die Gesellschaft da so hilflos, dass die Jugend vorgeschoben werden muss? Schwer zu glauben.

Insofern sollte diese Leitplanken-Debatte beendet werden, denn sie bringt nichts. Man sollte die Realitäten anerkennen, dass diese Inhalte konsumiert werden. Wenn man Werte vermitteln will, dann muss man dies aktiv tun, dann muss man miteinander reden und diese Werte auch erklären. Man sollte vor allem aufhören, so zu tun, als wären Filterprogramme die Lösung alle Probleme und stattdessen Eltern dazu aufrufen, doch mit ihren Kindern einfach mal zu sprechen, denn Filtern ist und bleibt nur billiger Aktionismus.

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