Oho, Herr Laschet hat nun angekündigt, dass die CDU Liquid Feedback einsetzen will, um den Sachverstand der Mitglieder mehr zu nutzen.
Das ist natürlich erstmal löblich, aber es stellt sich so manche Frage:
- Wieso nur Mitglieder? Wieso nicht den Sachverstand aller Bürger? Oder anders genannt: Die Wähler. (gleiche Frage geht an die Piraten, die ja auch immer sehr mitgliederzentriert diskutieren)
- Wieviele Mitglieder werden überhaupt mitmachen? Schliesslich ist Liquid Feedback im Moment nicht so das benutzerfreundlichste Tool. Schulungen müssten also wohl schon her.
- Liquid Feedback wird ja hauptsächlich zur Abstimmung genutzt und nicht zum Diskurs. Dieser ist aber vielleicht erstmal wichtiger. Wo genau soll dieser stattfinden? In Wikis?!?
Was die CDU aber eigentlich machen muss, ist mehr online zu kommunizieren und ansprechbarer zu sein. Markets are conversations, aber für Politik gilt das ja noch viel mehr. Die CDU NRW hat es ja nichtmal geschafft, mir ein Protokoll ihres Parteitags zu schicken, geschweige denn, auf meine Mail überhaupt zu antworten. Bürgernähe sieht da anders aus.
Liebe CDU, beginnt doch erstmal mit Transparenz, was ihr da in euren Parteistuben da eigentlich so macht, dann schafft Diskursmöglichkeiten und erst ganz am Ende muss man über Entscheidungswerkzeuge wie LQFB nachdenken. Ohne die ersten beiden Dinge machen sie aber eh nur wenig Sinn.
Und noch etwas: Verkündet das nicht per Presseerzeugnis, denn das darf man bald nicht mehr verlinken und verschwindet auch aus dem Suchindex bei Google, sondern schreibt das z.B. in ein Blog auf eurer Homepage, wo man dann direkt mit euch darüber diskutieren könnte.