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Norwegen nach Breivik vs. USA nach 9/11

Die Kommunawahlen in Oslo stehen an und in der Sendung „Europa Heute“ des Deutschlandfunks vom letzten Freitag gab es daher eine Reportage, die der Frage nachgegangen ist, wie sich die politische Landschaft nach dem Attentat verändert hat. Setzen die Hardliner sich durch, die mehr Sicherheit fordern oder geht es doch um „noch mehr Demokratie“?

Christel Gundelach von der Fortschrittspartei sagte dazu:

„Wir sprechen nicht mehr hinterhältig über andere Politiker. Wir sagen mehr, was wir selber meinen statt die Gegner anzugreifen, so wie das früher meist üblich war. Wir hatten eine Tendenz zur Amerikanisierung der Debatte, wo man all seine Zeit nutzte, um die Gegenseite zu kritisieren, statt zu erzählen, wofür man selber steht. In diesem Punkt unterscheidet sich der Wahlkampf diesmal von früheren Wahlkämpfen.“

Undenkbar in Deutschland, oder? Nicht mehr über andere herzuziehen und stattdessen über die eigenen Ideen und Vorschläge zu diskutieren?

Auch gegenüber 9/11 scheint man anders zu reagieren, sagt eine Besucherin des Standes der Arbeiterpartei:

„Wir haben gezeigt, dass wir anders reagieren. Nicht wie die Amerikaner nach dem 11. September: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich glaube und hoffe, dass dies mit unserem Verhältnis zu Einwanderern und zu den Menschen um uns herum etwas Positives gemacht hat. Das merke ich selbst auf der Straße. Es sind mehr Menschen, die lächeln, mehr, die dir die Tür aufhalten, mehr, die danke sagen. Das wird auch wieder abnehmen, aber ich glaube nicht, dass es ganz aufhören wird.“

Auch wenn man von anderen Leuten hört, dass natürlich auch über schärfere Sicherheitsgesetze diskutiert wird, ist das dennoch ein Zeichen, was doch positiv stimmt. Bliebe noch die Frage, wie man dies auch hierzulande schafft. Und wenn möglich, ohne Attentat.

Quelle: Europa Heute vom 9.9.2011

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