Gestern berichtete das US-Blog ReadWriteWeb, dass aufgrund von Budgetkürzungen verschiedene Regierungswebsites vor dem Aus stünden, darunter nicht nur Sites wie apps.gov oder usaspending.gov, sondern vor allem auch die Mutter aller staatlichen OpenData-Initiativen, nämlich data.gov, eine Initiative, die von Obama schon kurz nach Amtseintritt eingeführt worden ist.
So soll der Electronic Government Fund von 34 Millionen US$ auf nur noch 2 Millionen US$ heruntergefahren werden, was wohl den Tod der meisten, der durch ihn finanzierten Projekte bedeuteten würde.
Dies wäre natürlich katastrophal und zeigt leider, dass auch in den USA diese neue Offenheit wohl doch nicht wirklich ernst gemeint war. Zudem hat es natürlich auch Auswirkungen auf die sowieso eher unambitionierten Versuche hier in Deutschland.
Wie viel Geld braucht es?
Wie viel Geld für diese Sites ausgegeben wird, sieht man interessanterweise auf einer von der Schließung bedrohten Site, nämlich dem IT Dashboard. Die Sunlight Foundation, eine US-Lobbygruppe für mehr OpenData und Open Government, hat die Zahlen rausgesucht und kommt auf Kosten von 8,3 Millionen US$ für data.gov letztes Jahr und 1,4 Millionen US$ für die Cloud-Initiative im letzten Jahr.
Während die Sunlight Foundation zwar die Qualität und ungenügende Feinkörnigkeit der Daten beklagt, wären ohne diese Sites ja nichtmal die Gesamtkosten einfach herauszufinden gewesen.
Laut weiteren Informationen werden die Sites IT Dashboard, Data.gov und paymentaccuracy.gov noch bis zum 20. April laufen, während USASpending.gov and Apps.gov noch bis 30. Juli gesichert sind.
Der Widerstand formiert sich
So ganz final sind die Kürzungen wohl noch nicht und so ganz unwidersprochen nimmt man das natürlich auch nicht hin. So hat die Sunlight Foundation z.B. hier eine Online-Petition namens „Save the data“ eingerichtet und auch hier ist ein Aufruf mit weiteren Links zum Thema.
Bleibt zu hoffen, dass uns data.gov sowie die anderen Sites erhalten bleibt und vor allem, dass Deutschland hier endlich mal den Hintern hochbekommt! Aber bei uns liegt es sowieso sicherlich mehr an der risikozentrierten Betrachtungsweise der Welt als am Geld.