Soeben wurde das Amazon Developer Island in Second Life mit einem Entwicklertreffen unter der Leitung des Amazon-Webservice-Experten Jeff Barr eröffnet.
Die Insel
Eigentlich sind es zwei Inseln, die von Joshua Culdesac und Piper Pitney von Virtuool im Auftag von Amazon erbaut wurden. Dort zu finden sind Konferenzräume, Videoleinwände und dergleichen mehr, also die Standardausstattung. Auch zu finden sind aber eine Reihe von leeren Ständen, zu denen AWS-Entwickler mit Second Life-Projekten eingeladen sind, diese dort zu präsentieren. Laut Jeff Barr soll es da auch schon einige geben, denen er zu einem EC2-Account verholfen hat, die aber noch nicht so weit wären, dass sie dies öffentlich machen wollen (er hat allerdings die Erlaubnis zu einer Case Study erhalten).
Treffen sollen nun wohl regelmässig donnerstags (Zeit wird noch definiert) stattfinden, wobei Jeff Barr auch Experten aus den einzelnen Service-Bereichen dazuholen will. So hat sich auch heute schon eine lebhafte (auch mit Kritik angereicherte) Diskussion entfaltet, deren Ergebnisse er in die entsprechenden Abteilungen weiterleiten will.
Auch soll der Ort als genereller Treffpunkt für AWS-Entwickler dienen, die sich über ihre Probleme und Lösungen austauschen wollen.
Hier noch ein paar Bilder der Insel:
Wer die Insel besuchen will, klickt hier.
Macht das Sinn?
Ich denke schon, denn eine aktive Teilnahme einer Firma, um ihre Produkte zu unterstützen, macht definitiv Sinn. Jeff Barr (in Second Life unter dem Namen Jeffronius Battra unterwegs) ist ja auch nicht erst seit gestern in Second Life. Er ist schon lange dabei, ist bei vielen Meetings anzutreffen (so bei Coffee with Crayon, den wöchentlichen DrDobbs-Meetings und anderen) und ist generell in Second Life bei den technisch versierteren Menschen recht bekannt. Auch waren bei der Eröffnung schon um die 40 Personen anwesen, wobei es auf dem AWS-Blog und per Twitter angekündigt worden ist (die meisten die ich traf, kamen wohl per Twitter ;-). Das Angebot wird anscheinend dankbar angenommen.
Wie sich das in Zukunft entwickelt, bleibt natürlich abzuwarten (z.B. die freien Stände, wo man seine Produkte präsentieren kann), aber ich sehe da eigentlich keine Probleme, vor allem, wenn sich rumspricht, dass man mit den Personen hinter EC2 oder S3 direkt sprechen kann (auch gutes Feedback für die Entwickler dieser Services).
Besser machen kann man natürlich auch nochwas, so gibt es nämlich keinen Link von der AWS-Homepage zu der Second Life-Location, aber das mag sich noch ändern.
Amazon Web Services?
Für all diejenigen, die nicht wissen, worüber ich rede, sei dies kurz erklärt. Amazon ist ja hauptsächlich als Online-Versandhandel bekannt, hat aber beim Aufbau des System verschiedene System für den internen Gebrauch geschaffen, die sie seit einiger Zeit auch extern anbieten.
S3 z.B. steht für „Simple Storage Service“ und ist im Prinzip ein Service, auf den man Daten hoch- und wieder runterladen kann, also eine virtuelle Festplatte. Der Vorteil hier ist aber, dass die Daten automatisch verteilt gespeichert werden, d.h. nicht eine Festplatte hat diese Daten, sondern sie sind redundant über die Welt verteilt und somit sicherer als auf der eigenen Platte. Dazu kommen dann auch noch recht günstige Kosten für diesen Service, 15 US-Cent pro Gigabyte und Monat.
EC2 steht für „Elastic Cloud 2“ und sagt so erstmal gar nichts ;-) Es handelt sich dabei im Prinzip um dynamisches Server-Hosting. D.h. wenn man mal 2 Server mehr braucht, da z.B. bei seinem Startup gerade Traffic aufkommt, so kann man innerhalb von Minuten einen neuen Server vom EC2-Service gestellt bekommen. Das dort einzuspielende Betriebssystem liegt dabei auf S3. Wenn man ihn nicht mehr braucht, so kann man ihn auch automatisch wieder abschalten.
Auch hier halten sich die Kosten im Rahmen, denn man zahlt nur 10 US-Cent pro Server-Stunde.
Es gibt noch weitere Webservices, die sie anbieten und wer mehr wissen will, sollte die Amazon Web Service-Seite besuchen.
Technorati Tags: seconcdlife, aws, amazon, entwickler, diskussion, business, mrtopf