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Erfolg oder Misserfolg im Web2.0, auch eine Frage von künstlichen Barrieren

Der Titel mag erstmal nicht viel sagen, daher will ich ein Beispiel bringen, welches mich darauf gestossen hat. Und zwar geht es um texteln.de, einer der vielen Twitter-Klone in Deutschland. Es dient aber wirklich nur als Beispiel, denn ich bin sicher, es gibt viele andere.

Als ich mich also entschloss, mir texteln.de doch einmal näher anzuschauen, sprich, es zu benutzen, erinnerte ich mich, dass sie ja auch eine API haben, mit der man wahrscheinlich ähnliches wie bei Twitter vollbringen kann. Ich wollte sie mir ansehen, aber statt der API-Dokumentation fand ich nur einen Hinweis, dass man eine Mail schreiben solle, wenn man einen API-Key (und wohl auch die Doku braucht). Das fand ich dann nicht so gut, denn schliesslich will man ja direkt beginnen und nicht erst Mails schreiben. Ich habe das direkt mal getextelt und kurz darauf hatte ich auch schon Antwort vom Texteln-Team (Zungenbrecher), wo erklärt wurde, dass der Key dazu dient, die einzelnen Applikationen zu unterscheiden, um also hinter einen Textel (schönes Wort ;-) ) schreiben zu können, von welcher Applikation das kam.

Ähnliches gibt es ja auch bei Twitter. Der Unterschied ist jedoch, dass bei Twitter die Dokumentation offen vorliegt und man auch keinen API-Key braucht. Man definiert einfach selbst im Header, als welche Applikation man dort auftauchen will. D.h. also, man kann direkt beginnen und ein paar Beispiele werden auch direkt geliefert (aber die API ist ja auch so schon sehr einfach).

Aus diesem Beispiel können wir, denke ich, lernen, dass künstliche Barrieren einem Erfolg eher im Weg stehen. Ich hätte z.B. direkt mit der Programmierung beginnen können, anstatt erst zu diskutieren (und ich habe bis heute die Doku nicht gesehen, aber eine E-Mail von einem Textler erhalten, ob ich sie denn sehen und Feedback geben wolle).

Also wenn ihr eine Anwendung plant, dann plant eine API, aber plant sie so offen wie möglich. Versucht, API-Keys zu vermeiden, stellt die Doku öffentlich ins Netz, gebt Beispiele an, eröffnet ein Diskussionsforum (die API von Twitter wird ja auch bei Google Groups zur Verfügung gestellt, mit samt Development-Talk). So regt ihr die Leute auch an, etwas für euch zu programmieren, und freie Arbeitsleistung sollte euch doch was wert sein :-)

Ein Problem kann allerdings zumindest bei texteln.de auch die API wohl nicht beheben und das ist der Mangel an Mitgliedern. Man braucht schon gar keine Freund da einzutragen, da die öffentliche Timeline komplett ausreicht. Es ist zwar ein eingeschworener Haufen dort aktiv aber es ist eben nicht die Masse, die bei Twitter unterwegs ist (auch nicht umgerechnet auf Deutschland). Da wäre noch die Frage zu klären, wie man sowas als Startup ändern kann.

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